Geschichte
Das Schloss Untermerzbach war eine wichtige Besitzung des Geschlechts derer von Rotenhan, was das Wappen des Adelsgeschlechts in einem der beiden Türme bezeugt. Der ältere Schlossbau von 1534 wurde im 18. Jahrhundert zu einem klassizistischen Repräsentationssitz um- und ausgebaut. Auf einem Hügel stehend überragt das Schloss das Dorf. Dorfseitig sieht man eine eindrucksvolle frühklassizistische Treppenanlage.
Während der Schlossbau im 16. Jahrhundert Kunz II. von Rotenhan zugeschrieben wird, war es sein Nachfahre Graf Karl Alexander von Rotenhan, der den Ausbau des alten Schlosses zum repräsentativen frühklassizistischen Landsitz in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einleitete. Unter Karl Alexander wurde die Merzbacher Linie in den Grafenstand erhoben. Um sich von der „nur freiherrlichen“ Verwandtschaft zu distanzieren, fügten die Grafen ihrem Namen ein zweites „t“ hinzu und nannten sich fortan Grafen von Rottenhan.
Freitreppen und Terrassen überziehen den Hügel des Schlosses. Das dreigeschossige Gebäude wurde mit schräg gestellten Rechtecktürmen und weit ausladendem Anbau gestaltet. Der Schlosspark mit altem Baumbestand ist fest ummauert. 1886 wechselte das Schloss seinen Besitzer und wurde im Jahr 1928 von dem Orden der Pallotiner erworben und bis 2009 als Heim, philosophische Hochschule und Noviziat genutzt. Es wurden dem Bestand noch einige Anbauten und Nebengebäude hinzugefügt.
Nach dem Rückzug der Pallotiner wurde der Komplex in den Jahren 2010 und 2011 zu einem Seminarzentrum der Verwaltungsberufsgenossenschaft umgebaut und ist entsprechend für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. In dieser Zeit wurde auch der graue Hotelanbau hinzugefügt.
Tipps & Wissenswertes:
Lage
Das Schloss Untermerzbach steht auf einem Hügel über dem alten Dorfkern des gleichnamigen Orts.